Wer singt, hat’s gut! – Über Uns

Artikel aktualisiert am 15.08.2017
Mobleier bei der Probe

Die Mobleier bei der Probe – Fotos: Roman Picha

Mob nach Wikipedia: aufgewiegelte Volksmenge 
Leier nach Duden: häufig wiederholte, immer wieder vorgebrachte  
Äußerung, Klage o. Ä., mit der jemand einem anderen lästig wird 

Auf der Suche nach dem verlorenen Gesang
Eine musikalische Zeitreise zur Mobleier

Über uns…tja, was sind wir eigentlich?

Mobleier bei der ProbeWir sind kein Chor, wir sind keine Profis, wir treten eigentlich auch nicht auf…  „Dilettanten“ sind wir also, im ursprünglichen Sinne, musizieren zur eigenen Freude. In früheren Zeiten, als es noch keine Konzertsäle gab, hätten wir uns mit dieser Bezeichnung eindeutig definiert – bei sogenannten „Academien“ traf man zusammen, musizierte, probierte neue Werke aus und war noch weit entfernt von heutiger Perfektion, die sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelte und eine klare Trennung von Profis und Laien hervorbrachte.

Dilettantismus heutzutage… vermittelt nicht gerade den Geschmack von „erster Sahne“. Aber was sind wir nun eigentlich??

Mobleier bei der ProbeDa muss doch weiter ausgeholt werden – zurück zum Ursprung sozusagen. Mein Zugang zur Musik war immer ein sehr Musikantischer. Aus einer Familie kommend, in der viel musiziert – und vor allem gesungen wurde – bekam ich Musik sozusagen „mit der Muttermilch“ (obwohl ich gar nicht gestillt wurde!) injiziert. Wir sangen im Auto, auf Wanderungen, zu Weihnachten (sowieso)… wann immer es galt, Zeit zu vertreiben, Streitereien im Keim zu ersticken, Familienfeiern zu gestalten – meine Mutter sang mit uns, einfach drauf los, ohne Noten selbstverständlich – viele Kinder, viele Stimmen. Wenn man schon als Kind die Ekstase des mehrstimmigen Miteinandersingens auf so Mobleier bei der Probeleichte und unbekümmerte Weise erlebt hat, vermisst man „es“ später unendlich, wenn man „es“ nicht hat. Zwar studierte ich Musik, sang natürlich auch im Chor, hatte Stimmbildung, Gesangsausbildung, erlebte Musik auf höchstem Niveau und genoss das alles. Und doch fehlte immer etwas – und da kommen wir der Sache schon näher.

Musik ist ein wertvolles Gut

Mobleier bei ProbeMusik kann auf verschiedensten Ebenen erlebt werden – ob ausgeübt oder rezipiert. Beide Ebenen verlangen dem Menschen, der mit ihr verbunden ist, ausgesprochen viel ab. Ich konnte sehr oft beobachten, dass mit Musik auf eine mir sehr fremde Art umgegangen wurde. Vielfach als Trophäe verwendet, als Pokal vorgeführt, oder aber auch als Besitz, als Konsumgut, als Aushängeschild einer sozialen Klasse…was auch immer man mit Hilfe der Musik missbräuchlich unternehmen kann, es tat (tut) mir furchtbar weh. Aber auch in noch so professionellen Spiel- oder Singformationen konnte ich das musikalische Urgefühl nie ganz finden, das mich quasi Mobleier bei der Probeausmachte. Zugleich aber erlebte ich um mich herum eine unglaubliche Sehnsucht so vieler Menschen – nach Musik! Wie oft bekommt man das oder Ähnliches zu hören – „Ich liebe Musik, aber ich kann nicht Noten lesen“, „Ich würd‘ so gern ein Instrument spielen“, „Ich kann nicht singen, das hat schon meine Lehrerin in der Volksschule gesagt“… Aussagen wie diese haben mich immer auf eine Art „angezogen“, denn ich wusste ja, wie sich die Nähe zur Musik anfühlt und konnte die Vorstellung kaum ertragen, dass jemand das nicht erleben kann. Mein Missionsgeist wurde im Laufe der Jahre immer wacher – Kinder an die Musik zu führen, was ich jahrelang beruflich machte, ist eine erfüllende Aufgabe,Mobleier bei der Probe aber die ungestillte Sehnsucht von Erwachsenen nach Musik ist etwas unglaublich Großes – eine Kostbarkeit!

Der Weg zur Mobleier

Und dort hat „es“ sich langsam gefunden. Vor vier Jahren gründete ich eine Singgruppe, sehr bald gab es eine zweite: „Singen ohne Noten“ mit dem Versprechen „Singen macht glücklich“. Was wie ein platter Werbeslogan klingt, stimmt –  wenn „es“ Mobleier bei der Probestimmt. Das herauszufinden, – zu filtern, zu destillieren, war ein spannender, erkenntnisreicher Weg, der heute in Form der Mobleier seine Bahnen zieht. Nach vier Jahren war ich so weit, aus den vielen Singenden beider Gruppen jene zu erkennen, die genau mit diesem „es“ glücklich sind und glücklich machen – mich. Ein Kreislauf, der fließt, ein Kreis, der sich schließt – gewissermaßen dort, wo er begonnen hat – in dem kindlichen Gefühl, eine Welt zu entdecken.

Mobleier bei der ProbeDie Mobleier

Diese Entdeckungsreise in die eigene innere Welt über den Weg der Musik bewusst zu „buchen“ und aktiv zu erleben, ist sozusagen die Grundlage für jede einzelne Stimme in der jetzigen Singformation Mobleier. Die Unterschiedlichkeit der Leute könnte größer nicht sein, aber im Zuge der Musik verschmelzen wir zu einem Ganzen, das uns selbst immer wieder überrascht. Wir singen ohne Noten, weil so die Musik auf dem direktesten Weg aufgenommen wird. Ohne ablenkende Zwischenstufe kann jede(r) Einzelne sich selbst wahrnehmen, die eigene Stimme hören, kennen und einsetzen lernen. „Einstimmig mehrstimmig werden“ – ein Mobleier bei der ProbeProzess, der immer wieder aufs Neue in Euphorie zu versetzen vermag. Es gibt kein „gut“ oder „schlecht“ – vielmehr ist es diese Nähe zwischen Musik und Mensch, die Musik „schön“ macht. Wir leisten sozusagen intensive Beziehungsarbeit. Wer Teil dieser Gruppe ist, hat vielfach keine musikalische Vorbildung, kann oft keine Note lesen – aber er hat Sehnsucht nach dem Singen, einen besseren Eingang in die Welt der Musik kenne ich nicht.

Mobleier – der Name

Mobleier bei der ProbeNachdem sich nach den Aufbaujahren des „Singens ohne Noten“ nun diese Ensemble-Gruppe herausgebildet hat, mit dem Anspruch, „die Sache ernst zu nehmen“, war es an der Zeit, das Ganze zu benennen. Wo ein Profil, da auch ein Name – leicht gesagt, schwer getan! Die Liste der Vorschläge war lang, die Verschiedenheit der Geschmäcker groß, kein Ende in Sicht. Und so plötzlich wie unerwartet fiel der Vorschlag – warum denn nicht ein Schüttelreim auf unser Probelokal? Wer geschüttelt zu reimen vermag, ist sogleich auf der richtigen Spur. Unter strahlenden Lustern und Lampen der Firma Lobmeyr singen wir – hell und klar, frisch und froh! Der Name ebenso, oder?

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